Therapeutisches Schreiben I

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Die lose herumschwirrenden Gefühle, Gedanken & Taten des Tages zusammenzufassen – eine Anleitung für den kreativen Menschen, eine Anleitung für den schreibenden Menschen, für den sinnsuchenden Menschen:

Oder: Wie ich mich zurückgeschrieben habe in den Moment.

Selbsttherapie durch Farben und Schreiben.

[Später]:
kommt die Kreativität zurück.
Das heißt der Fokus.
Konzentration fällt heute so schwer.
Ich konzentriere dich.
Du konzentrierst mich.
Scheiß Handy. Hat meinen Tag bestimmt. Und zerrissen.

Meine Füße auf Moos:

Ich fange Schatten in meinem Notizbuch:

Und wie immer hat das Weinen das Lachen zurückgebracht. Oder: ermöglicht.
Denn beides ist Gefühlskonzentration & -entladung gleichzeitig.

Der Sinn ist jeweils nur von Tag zu Tag zu finden, beziehungsweise von Moment zu Moment. Eigentlich nur: im Moment. Das Einlassen auf ihn eine Tür zum Sinn. Die Sinntür – was macht sie aber überhaupt erst sichtbar?

Was mir weiß und grün heute beibrachten. Was sie mir heute sagten:
Natürlich grün und weiß – wer sonst könnten heute meine Lehrmeister sein?
Ich sitze im Grünen (von Bäumen umgeben), ich gehe auf grün (Moos), ich esse grün (Sauerampfer), grün beschützt mich vor Blicken (die Blätter des Nußbaumes).
Und weiß: Ich schaue auf weiß, ich schreibe auf weiß (das Papier), ich sitze auf weiß, stütze mich auf weiß (Tisch & Sessel), ich bin hypnotisiert von weiß (tanzende Licht- & Schattenflecken auf weißer Wand) und ich versuche weiß auf weiß zu fangen (Licht- & Schattenflecken auf/in meinem Notizbuch).

Was also hilft, die Sinntür zu öffnen, erst einmal überhaupt zu sehen?
Verzweifeltes, rastloses Suchen im Sehen – aber nicht Erkennen. Ich sage nicht, das ist der Weg! Ich sage: Das ist mein Weg. Das sind meine Irrwege. Trial & error & fail. A lot.
Und es ist auch nicht toll und angenehm und es gibt wahrscheinlich kürzere, klügere, direktere Wege (oder vielleicht auch nicht?) Aber wenn man so einen Tag des zerstreuten, verzweifelten Suchens, Zweifelns, Ringens einen Tropfen Sinn herausgequetscht hat – nein, es ist dann kein Herausquetschen – denn das Finden passiert immer ganz leicht. Finden ist Leichtigkeit. Leichtigkeit ist Finden.
Das könnte auch ein Schlüssel sein: Dass das Finden nur in der Leichtigkeit passieren kann.

Wie ist nun der Zusammenhang zwischen Bild/Gestaltung und Erkenntnis zu erklären? Er ist nicht erklärbar – Erkenntnis kann man niemand abnehmen, es ist etwas selbst zu machendes, selbst zu Erfahrendes, nichts Erklärbares. Man kann nur anreichern und heranführen. Erkenntnis kann man nicht erklären – sie ist ein Sprung. Sie ist ein Sprung von einer Ebene/Perspektive auf eine andere. Per se: Eine Tätigkeit. Sie muss getan werden. Es muss gesprungen werden. Die Vorbereitung auf diesen Sprung ist – für mich – eben dieses lustvolle bis rastlose bis verzweifelte Suchen.

Vom Zusammenhang der Farbe weiß mit Verweiflung wird ein anderes Mal die Rede sein. Stay tuned. Monday is colour-day.

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